Heineccius

[260] Heineccius, Joh. Gottlieb, ausgezeichneter Rechtsgelehrter, geb. 1680 zu Eisenberg im Altenburgischen, lehrte in Halle, Franeker, Frankfurt a. d. O., seit 1733 abermals in Halle, wo er 1741 als Geheimrath st. H. war ein tüchtiger Kenner des Alterthums überhaupt, des röm. und deutschen Rechtes insbesondere, und noch heute sind »Syntagma antiquitatum jus romanum illustrantium« (zuletzt herausgegeb. von Haubold, Lpz. 1822), seine Institutionen, röm. und deutsche Rechtsgeschichte u.s.f., sämmtlich in class. Latein geschrieben u. vortrefflich logisch geordnet, im Ansehen. – H., Joh. Christian Gottlieb, Sohn des Vorigen, geb. 1718 zu Halle, Prof. zu Liegnitz, gest. 1791 zu Sagan, gab einige Schriften seines Vaters heraus. – H., Joh. Michael, der ältere Bruder des Rechtslehrers, geb. 1674 zu Eisenberg, gest. 1722 als Vicegeneralsuperintendent, galt als trefflicher Kanzelredner, schrieb ein vielgerühmtes Werk über die alten Sigille der Deutschen u. anderer Völker und gab mit Leuckfeld die »Scriptores rerum Germanicarum«, Frankfurt 1707, heraus.

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Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1855, Band 3, S. 260.
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