Herculanum

[279] Herculanum, Herculaneum, altital. Stadt am Fuße des Vesuv, 79 n. Chr. von dem Vulkane durch Schlamm und Asche verschüttet u. durch spätere Lavaströme noch mehr bedeckt, so daß sie 68 bis 100' tief liegt und Portici nebst einem Theile Resinas obenaufgebaut wurden. Beim Graben eines Brunnens traf man 1720 auf die ersten Spuren; 1738 ließ König Karl eigentl. Ausgrabungsarbeiten anstellen, die mit einigen Unterbrechungen bis jetzt fortgedauert haben. Ausgegraben sind ein Theater, das Forum, die Basilica, mehre Tempel u. Privathäuser; die Straßen sind gerade, mit Lava gepflastert und mit Trottoirs versehen. Das Aufgefundene wird im königl. bourbonschen Museum zu Neapel aufbewahrt; es besteht in merkwürdigen Mauergemälden, Statuen, Geräthen, Münzen etc., Papyrusrollen, die aber noch keine Schrift von einiger Bedeutung enthielten. (»H. u. Pompeji« von Roux u. Bouchet, dtsch. v. Kaiser, 6 Bde., Hamburg 1838–41.)

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1855, Band 3, S. 279.
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