Hildegardis, St.

[309] Hildegardis, St., geb. 1098 zu Böckelheim in der ehemaligen Grafschaft Sponheim, wurde Nonne in Disibodenberg in Zweibrücken, Aebtissin, stiftete das Kloster auf dem Rupertsberge bei Bingen und st. 1179 daselbst. H. hat viele Reisen gemacht und zahllose Besuche erhalten, denn sie war wegen ihrer Visionen und ecstatischen Zustände berühmt, pflegte jedoch brieflich u. mündlich zumeist auf Besserung des Herzens zu verweisen. Ein Mönch schrieb 1141 bis 1151 ihre Eingebungen und Offenbarungen unmittelbar nieder, woraus ihr Hauptwerk »Scivias« (abgekürzt für nosce vias Domini = erkenne die Wege des Herrn) entstand, gedruckt zu Paris 1513, zu Köln 1628, 1698. Auch ihre Briefe kamen 1566 zu Köln heraus. Gedächtnißtag 17. Sept.

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1855, Band 3, S. 309.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien: