Hogarth

[328] Hogarth, William, geb. 1697 zu London, gest. 1764, einer der ausgezeichnetsten engl. Maler, war zuerst Lehrling bei einem Goldschmiede, lernte Zeichnen und Kupferstechen von selbst und hatte auch keine eigentl. Anleitung zur Malerei, noch konnte er sich nach den Meisterwerken der Malerei ausbilden, daher ist seine ausgezeichnete Gruppirung und sein schönes Colorit um so verdienstvoller. Er ist im humoristischen Genrebild noch nicht erreicht; die Darstellung ist immer wahr, die komische Wirkung vielmal unübertrefflich, obwohl er gewöhnlich eine sittliche Idee einem Cyklus von Darstellungen zu Grunde legt. In der polit. Caricatur, zu der er sich zuletzt verleiten ließ, hat er nichts geleistet; dagegen hat er in seiner »Analyse der Schönheit« die Wellenlinie richtig als die Schönheitslinie nachgewiesen. Seinen Ruhm verdankt er zumeist seinen Kupferstichen, die sich nicht allein über England, sondern namentlich auch über Deutschland verbreiteten. Dieselben erschienen bei uns zuletzt Leipzig 1841; eine in ihrer Art ebenso treffliche Erklärung hat Lichtenberg dazu gegeben.[328]

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1855, Band 3, S. 328-329.
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