Homiletik

[339] Homiletik, griech., die Lehre und Kunst, Homilien (s. d.) abzufassen und zu halten, nach neuerer Auffassung die wissenschaftliche Darstellung der Grundsätze u. Regeln. nach welchen der Priester das Evangelium zumeist den Erwachsenen verkündigen u. diese dadurch erbauen soll, im weitesten Sinne die Theorie der geistl. Beredsamkeit. Seit dem 3. Jahrh. hatte man die trefflichsten Homilien, aber die H. begann erst Augustinus (de doctrina christiana). Von der weltlichen Redekunst unterschied sich übrigens die H. stets, indem bei ihr nicht die Form, sondern der Inhalt, das Evangelium, die Hauptsache blieb. Im 16. Jahrh. leistete Karl Borromäus Großes für die H., in unserer Zeit Sailer, Hirscher. Veith, Laberenz.

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1855, Band 3, S. 339.
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