Idiosynkrasie

[390] Idiosynkrasie nennt man die eigenthümliche Empfänglichkeit mancher Personen für bestimmte äußere Einflüsse, gegen welche dieselben dann ganz abweichend von der Regel reagiren. Dahin gehört der Abscheu mancher Menschen gegen bestimmte Speisen, Getränke, Gerüche etc., oder gegen gewisse Thiere, oder ein gieriges Verlangen derselben nach Dingen, welche andere verabscheuen; ferner die Unempfindlichkeit von Manchen gegen Stoffe, die auf Andere in der Regel stark einwirken, so gegen gewisse Arzneistoffe. Die I.n sind deßhalb für den prakt. Arzt von Wichtigkeit. Sie sind entweder angeboren, dann bleibend, oder anerzogen, oder Folge sehr veränderter Lebenszustände, wie in der Schwangerschaft, in Krankheiten, und dann vorübergehend.

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1855, Band 3, S. 390.
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