Indifferenzpunkt

[406] Indifferenzpunkt, heißt im schellingʼschen Pantheismus in einem sehr uneigentlichen Sinne derjenige Punkt, wo die Vernunft durch sog. intellectuelle Anschauung erkennt, Materie u. Geist, Reales u. Ideales, Object u. Subject seien in letzter Instanz keine Gegensätze, [406] sondern wesentlich eins – eine Erkenntniß, welche, wenn sie richtig wäre, das Wissen der Menschenkinder nicht nur zu einem realen, sondern zum absoluten machte. – Magnetischer I., derjenige Punkt zwischen dem Nord- u. Südpole eines Magnetes, wo Anziehungskraft u. Abstoßungskraft gleichstark wirken, folglich weder Anziehung noch Abstoßung stattfindet. Elektrischer I., der, wo bei einer isolirten Voltaʼschen Säule aus ähnlichem Grunde keine elektrische Spannung sich findet.

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Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1855, Band 3, S. 406-407.
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