Julius [4]

[514] Julius, Nik. Heinr., ein um die Reformen des Gefängnißwesens sehr verdienter Schriftsteller, geb. 1783 zu [514] Altona, machte als Arzt und Offizier die Befreiungskriege mit, kehrte alsdann nach Hamburg zurück, wo er sich bereits 1809 niedergelassen und wendete allmählig seine ganze Thätigkeit den Gefängnissen und Wohlthätigkeitsanstalten zu. Die Früchte seiner Studien und ausgedehnten Reisen, die er seit 1825 unternommen, legte er in Vorlesungen nieder (1828), gründete mit Unterstützung der preuß. Regierung die »Jahrbücher der Straf- und Besserungsanstalten«, in welche die berühmtesten Rechtsgelehrten und Männer vom Fache schrieben und die J. später mit Nöllner und Varrentrapp fortsetzte (Berl. 1829 bis 1848. 10 B. in 8.); dazu »Nordamerikaʼs sittliche Zustände« (Lpz. 1839, 2 B.), »Beiträge zur britischen Irrenheilkunde« (Berl. 1844); eine Uebersetzung von Ticknors »Geschichte der schönen Literatur in Spanien«, Leipz. 1852, 2 B.

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1855, Band 3, S. 514-515.
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