Kinkel

[591] Kinkel, geb. 1815 zu Oberkassel, Docent und 1846 Professor zu Bonn, Aesthetiker u. Dichter, seit 1845 mit Johanna Mockel, der geschiedenen Frau eines kath. Buchhändlers, vermählt, die auf seine Geistesrichtung großen Einfluß übte. K. trat 1848 als einer der thätigsten socialistischen Revolutionäre auf. machte 1849 die Revolution in der Pfalz u. Baden mit, trug gegen Preußen die Waffen, wurde als Gefangener kriegsgerichtlich zum Tode verurtheilt, aber von dem Könige zur Festungsstrafe in Spandau begnadigt. Von hier entfloh er im Nov. 1850 nach England, ging nach Nordamerika, um Geld zu revolutionären Zwecken zu sammeln, kehrte jedoch bald wieder zurück und erhielt eine Stelle in einem engl. Institute. »Gedichte«. Stuttg. 1843; »Die alte christl. Kunst«, Bonn 1845; »Otto der Schütz«. Stuttg. 1846. Von seinem Weibe erschienen: »Erzählungen«, Stuttg. 1849; »Acht Briefe über Klavierunterricht«, Stuttg. 1852.

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1855, Band 3, S. 591.
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