Geld

[42] Geld, das allgemeine Tauschmittel im Verkehr, besteht bei allen civilisirten Völkern in Metallen, besonders den edlen, Gold u. Silber, was diese ihrer Seltenheit u. Unzerstörbarkeit verdanken. Weil Gold und Silber allgem. Tausch mittel sind, leistet der Staat durch die Münzprägung Bürgschaft für den Gehalt der für den Verkehr bestimmten Metallstücke. Der Werth des G.es ist schwankend wie der jeder andern Waare; er steigert sich, wenn das edle Metall aus irgend einem Grunde seltener wird (Krieg, Revolutionen, Handelskrisen etc.), er hebt sich, wenn ein bedeutender Zufluß eintritt (durch die Entwicklung der Industrie und des Handels, Auffindung ergibiger Gold- oder Silberlager etc.). Dabei dem Stande des [42] jetzigen Verkehrs nie so viel edles Metall zu Handen ist, um den Werth aller im Verkehr befindlichen Dinge gleichmäßig darzustellen, so ist ein Mittel nothwendig, welches denselben Werth wie das G. darstellt und eben so leicht zu transportiren u. umzusetzen ist. Dies leisten die Wechsel, die Bankscheine, die vom Staate ausgegebenen Münzscheine, d.h. das Papiergeld, dessen Werth einzig u. allein auf dem Credite desjenigen beruht, der dasselbe ausgibt. Vergl. Bank, Consols etc.

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Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1855, Band 3, S. 42-43.
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