Kosegarten [2]

[647] Kosegarten, Joh. Gottfr. Ludwig, fleißiger Orientalist, Sohn des Dichters, geb. 1792 zu Altenkirchen auf Rügen, bildete sich 1811–15 zu Paris aus, lehrte schon 1815 zu Greifswalde, 1817 zu Jena, seit 1824 wiederum zu Greifswalde. Besorgte Ausgaben orientalischer Werke (die Annalen des Taberi, 1831; Pantschatantra, 1848), Uebersetzungen (Nala, ein ind. Gedicht, 1820; Tuti Nameh oder Märchen aus dem Pers., 1829), gab eine Chrestomathia arabica (Lips. 1828) heraus, die manches bisher Unbekannte enthielt, beschäftigte sich mit der syr. Sprache, mit den Hieroglyphen, schrieb in die »Fundgruben des Orients« u.s.w. Förderte nebenbei die Kenntniß der Geschichte Norddeutschlands durch Ausgaben von Kantzows Pomerania (Greifsw. 1816–17), der »Pommer. und rüg. Geschichtsdenkmäler« (ebdst. 1834, 1. Bd.), eines Codex Pomeraniae diplomaticus, der noch unvollendet ist.

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1855, Band 3, S. 647.
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