Krain

[650] Krain, österr. Kronland, zum Königreich Illyrien gehöriges Herzogthum, 1811/3 QM. groß, mit 479000 E., meistens Slaven, in 14 Städten, 17 Märkten, 3174 Dörfern, Gebirgsland, von den karnischen und julischen Alpen erfüllt. Hauptfluß ist die Save, der die Zeyer, Laibach, Feistritz, Gurka und Kulpa zufließen; Seen: Der Czirknitzer, Feldeser u. Wocheiner See; durch große Höhlen, unterirdische Wasserbecken und andere Wunder der Unterwelt ist das Gebirge von K. den Naturforschern sehr interessant. Das Land ist wohlangebaut, erzeugt aber den Bedarf an Getreide und Wein nicht vollständig; das Gebirge ist größtentheils bewaldet, der Bergbau auf Quecksilber, Eisen, Blei und Steinkohlen von großer Wichtigkeit; die Industrie beschränkt sich größtentheils auf die Verarbeitung der Landeserzeugnisse; der Handel ist vorzugsweise Speditions- und Transithandel. K. ist seit 1854 in 30 Bezirke eingetheilt, die Hauptstadt ist Laibach. Zur Römerzeit war K. ein Theil von Noricum, wurde während der Völkerwanderung von Slaven besetzt, hierauf von Karl d. Gr. erobert und größtentheils zum Herzogthum Friul geschlagen, 972 eine eigene Markgrafschaft. Kaiser Friedrich II. belehnte den letzten Babenberger mit K., von dem schon vorher einzelne Theile an Oesterreich gekommen waren, das 1364 endlich das Ganze erwarb. Seit dieser Zeit blieb K. österr., die Zwischenzeit von 1809–13 ausgenommen.

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1855, Band 3, S. 650.
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