Mack von Leiberich

[58] Mack von Leiberich, Karl, Freiherr v., geb. 1752 zu Neußlingen in Franken, trat in seinem 17. Jahre als Fourier in österr. Dienste, wurde von Lascy. Laudon u. später von dem Erzherzog Karl protegirt, Chef des Generalstabs, Feldmarschallieutenant, 1799 Oberbefehlshaber der neapolitan. Armee, deren Feigheit M. zur Capitulation, zuletzt zur Flucht zu den Franzosen zwang. Im J. 1805 führte er die österr. Armee nach Ulm, wurde aber durch die Gefechte an der Iller (14. u. 15. Oct.) u. die Uebergabe Memmingens von Tyrol abgeschnitten, während ihn Napoleon durch das preuß.-anspachische Gebiet auf der anderen Seite umgehen ließ. M. warf sich nach Ulm, wahrscheinlich weil er durch falsche Nachrichten getäuscht wurde u. auf eine Diversion hoffte; als der Michelberg, der die Stadt beherrscht, erstürmt war, konnte er Ulm nicht mehr halten u. ergab sich mit 20000 Mann u. 50 Feldgeschützen. Ein österr. Kriegsgericht verurtheilte ihn zum Tode, der Kaiser milderte jedoch das Urtheil zu 20jähriger Festungsstrafe und gab ihm später Rang, Orden u. Pension zurück; M. st. 1828 zu St. Pölten.

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1856, Band 4, S. 58.
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