Meinhold

[143] Meinhold, Isidor Wilh., ein ausgezeichneter Schriftsteller, geb. 1797 auf der Insel Usedom, protestant. Pfarrer auf Usedom, Rügen und bei Stargard in Pommern, legte 1850 sein Amt nieder, um zur Kirche zurücktreten zu können, st. schon 1851 zu Charlottenburg. In der »Bernsteinhexe«, der er hinsichtlich der Darstellung, Sprache u.s.f. ein ganz alterthümliches Gewand verlieh, legte er 1843 der protest. Kritik, welche die ganze Geschichte Jesu Christi gern als Sage und späteres Machwerk ausgäbe, einen Roman zur Beurtheilung vor, der von derselben Kritik als alt u. ächt hingenommen wurde. Dasselbe Spiel wiederholte er in der »Sidonia von Bork, die Klosterhexe« (Lpz. 1847). Sein Hauptwerk »Der getreue Ritter, oder Sigismund Hager von und zu Altensteig und die Reformation«, worin M., gestützt auf die Reformationsgeschichte von Döllinger, die vornehmsten Charaktere der Reformationszeit sowie den Charakter dieser Zeit in ihrem Thun u. in ihren Widersprüchen vergegenwärtigte, blieb von ihm unvollendet. Köstliche Proben in den »Historisch-politischen Blättern«, Jahrg. 1851 ff. Gedichte von M., 2. Aufl. 1835. Gesammelte Schriften. Leipzig 1846 bis 1852, 8 B.

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1856, Band 4, S. 143.
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