Mommsen

[220] Mommsen, Name von einigen schleswig-holsteinischen Gelehrten. – M., Theodor, verdienter Epigraph und Rechtshistoriker, geb. 1817 zu Garding in Schleswig, 1848 Professor der Rechte in Leipzig, 1850 abgesetzt wegen Theilnahme [220] an der Revolution. 1852 Professor zu Zürich, seit 1854 in Breslau. Lieferte außer zahlreichen Abhandlungen antiquarischen u. rechtsgeschichtlichen Inhaltes eine Schrift über die unteritalischen Mundarten, ein Corpus inscriptionum Neapolitanarum, Inschriften der schweizerischen Eidgenossenschaft etc., gibt eine »Römische Geschichte« heraus, welche 3 Bde. umfassen soll und deren 1. Bd. 1854 zu Leipzig erschienen ist. Zwei jüngere Brüder sind tüchtige Philologen; Johannes Tycho, geb. 1819, seit 1850 Gymnasialprofessor zu Eisenach, 1855 Professor an der Universität Marburg, gab den Pindar heraus, August, geb. 1821, Professor am Johanneum zu Hamburg. – Ein M., Friedrich, war während des dän.-deutschen Krieges einige Zeit Chef des Justizdepart. zu Kiel, ließ sich als Privatdocent der Rechte in Göttingen nieder u. begann »Beiträge zum Obligationenrecht« mit einer Abhandlung über die »Unmöglichkeit der Leistung in ihrem Einfluß auf obligatorische Verhältnisse« (Braunschweig 1853).

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1856, Band 4, S. 220-221.
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