Parmenides

[464] Parmenides, griech. Philosoph und Haupt der eleatischen Schule, gebürtig aus Elea, Schüler oder doch Anhänger des Xenophanes, um 460 v. Chr. in Athen lehrend, hochgeachtet (parmenideisches Leben), hinterließ Bruchstücke eines epischen Gedichtes über das Sein, gesammelt von Karsten in den »Philosophorum graecorum veterum reliquiae« (Brüssel 1835). Er besang das Sein als das reine einige Sein, das weder wird noch vergeht und dem als einzige positive Bestimmung das Denken zukommt – somit das Sein des Begriffes. Nachdem er aber im ersten Theil das Nichtseiende, das Viele und Veränderliche, nämlich die Erscheinungswelt sogar als unsagbar erklärt, gibt er sich im zweiten die Mühe, die Welt als etwas mindestens in der Vorstellung der Menschen Existirendes physikalisch abzuleiten und zu erörtern. Uebrigens ist der 2. Theil des Gedichtes nur in sehr spärlichen Resten vorhanden.

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1856, Band 4, S. 464.
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