Patricier

[474] Patricier (Patricii), im alten Rom der Geschlechtsadel, aus welchem bis 366 v. Chr. die Senatoren (patres) genommen wurden; später ging der Name auch auf den Verdienstadel, die Nobilität über, indem die Begleitung der hohen Staatsämter zum Eintritt in den Senat berechtigte. Unter den späteren röm. Kaisern hießen die höchsten kaiserl. Räthe P, auch wurde der Titel Patricius ausländischen Fürsten verliehen. Papst Stephan gab denselben 754 dem Franken Pipin u. damit die Statthalterschaft zu Rom und die Schirmvogtei der röm. Kirche. – P. nannten sich auch die regierungsfähigen Geschlechter in den ehemaligen deutschen Reichsstädten.

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1856, Band 4, S. 474.
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