Seidl

[176] Seidl, Joh. Gabriel, ein trefflicher österreich. Dichter, geb. 1801 zu Wien, 1829 Gymnasiallehrer zu Cilli, 1810 Custos des Münzen- und Antikencabinets, auch Akademiker zu Wien. Seine Erzählungen haben keine hervorragende Bedeutung, dagegen erscheint er in seinen Gedichten (1826), Bifolien (1836, 4. Auflage 1849) in den Liedern der Nacht u.s.f. »als ansprechender Dichter des Gemüthes von schöner und getragener Form« und ist außerdem ein ausgezeichneter Dialectdichter (Gedichte in österr. Mundart, 4. Aufl. 1818), dessen Flinserln, Gsangln u. dgl. jetzt schon vielfach im Volksmunde leben. Von seinen kleinen Schauspielen fanden »'s letzte Fensterln« u. »Drei Jahre nach'm letzten Fensterln« ungetheilten Beifall.

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1857, Band 5, S. 176.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika