Sikhs

[216] Sikhs, Seikhs (d.h. Schüler), die Anhänger einer ind. Religion, die Nanak (Yanaka), geb. 1469, gest. 1540, stiftete u. die von Guru Gowind, gest. 1708, ihre Ausbildung erhielt. Sie lehrt den Monotheismus, verwirft den Kastenunterschied, legt großen Werth auf Waschungen, lehrt eine Seelenwanderung, hat überhaupt Islam u. Braminenreligion zu vereinen gesucht, was aber nicht gelungen ist, indem das ind. Element ein vollständiges Uebergewicht erlangt hat. Ihr hl. Buch heißt Adi-Granth; hl. Stadt ist Amretsir, wo die Akalis (die Unsterblichen), die Priester, wohnen. Die S. wurden von den mohammedan. Herrschern hart verfolgt, ihre Zahl und ihr Fanatismus wuchs aber nur; sie eroberten und behaupteten bis 1764 die Provinzen Sirhind u. Lahore und bildeten unter ihren Häuptlingen (Sirdars) eine Art militärische Bundesrepublik von 12 Missuls oder Genossenschaften. Zu einer bedeutenden Macht erhob sie Rundschid Singh (s. d.); aber nach seinem 1839 erfolgten Tode begann die frühere Anarchie wieder, ein Krieg mit den Engländern kostete 1846 das Land zwischen Setledsch und Beiah und außerdem gaben die Engländer ihrem Schützling Ghulap Singh die Gebirgsprovinzen mit Kaschmir; ein neuer Krieg 1849 führte zur Vereinigung des Pendschab mit Brit.-Ostindien.

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1857, Band 5, S. 216.
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