Skrzynecki

[232] Skrzynecki (Skrschinezki), Joh., geb. 1789 in Galizien, trat 1806 in die poln. Armee, wurde 1812 Bataillonschef, 1815 Oberst, schloß sich 1830 zögernd mit seinem Regimente der insurgirten poln. Armee an, wurde Brigadier u. zeichnete sich bei Dobre und Grochow so aus, daß er den Oberbefehl erhielt. Am 31. März brach er aus Praga hervor, als sich die russ. Hauptmacht unter Diebitsch nordwärts gewendet hatte, schlug die Corps der Generale Geismar, Rosen und Pahlen bei Dembie, Wawre und Iganie, benutzte jedoch die errungenen Vortheile nicht gehörig und zog sich zu schnell wieder auf Warschau zurück. Noch mehr wurde sein Verhalten bei den Operationen im Mai und Juni getadelt; Diebitsch war abermals entfernt u. S. konnte die isolirtstehenden russ. Garden angreifen, wagte es jedoch nicht sogleich und gab ihnen Zeit zum Abzuge, wurde darauf von Diebitsch überrascht und am 26. Mai bei Ostrolenka geschlagen. Da er immer unentschlossener zu werden schien, mußte er im August sein Kommando niederlegen; später flüchtete er nach Oesterreich u. lebte dort ruhig bis 1839, wo er nach Belgien berufen wurde, das wegen Luxemburg eine kriegerische Miene annahm, aber bald für gut fand S. als Divisionsgeneral in Disponibilität zu setzen.

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1857, Band 5, S. 232.
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