Steigentesch

[318] Steigentesch, Aug. Friedr. v., Lustspieldichter, geb. 1774 zu Hildesheim, stieg in österreichischen Kriegsdiensten bis zum Generaladjutanten empor, versah alsdann Gesandtschaftsposten, lebte 1809–13 den Musen und der Kriegswissenschaft (schon 1807 war von ihm ein interessanter Aufsatz über stehende Heere und Landwehr in Archenholzens Minerva), trat wiederum ins Heer und wurde beim Feldmarschall Fürsten Schwarzenberg angestellt, nach dem Befreiungskriege abermals zu diplomatischen Sendungen verwendet u. st. 1826, nachdem er als Pensionär auch den Ruhm eines vollendeten Eßkünstlers errungen hatte. Manches Gedicht von ihm steht im Schiller'schen und Gottingen'schen Musenalmanach; er gab auch Erzählungen und Taschenbücher heraus, am meisten Ruhm aber ärntete er durch seine Lustspiele, welche Börne ebenso scharf als wahr charakterisirte: »Zarter Spott, schimmernder dahinflatternder Witz, seiner Weltton«. Gesammelte Werke, Darmst. 1819–20, 6 B.

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Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1857, Band 5, S. 318.
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