Wales

[663] Wales (Uäls), Wallis, engl. Fürstenthum im Südwesten der Insel, an den Kanal von Bristol u. das irische Meer stoßend, durchaus gebirgig, 350 QMl. groß, mit 1188000 E., in 12 Grafschaften. Ackerbau, Viehzucht, Bergbau sind die Hauptbeschäftigungen; Hauptstadt ist Pembroke. Die Bewohner von W. sind keltischen Stamms, nennen sich selbst Kymri, sprechen aber nur noch in den untern Schichten die kymrische Sprache. Als die Angelsachsen Britannien unterwarfen, hielten sich allein die Britten in W. frei, lebten unter Häuptlingen in beständigem Kampfe gegen die Angelsachsen u. die später herrschenden Normann en u. behaupteten ihre Unabhängigkeit bis Eduard I., der 1209 W. seinem Sohne und Nachfolger zu Lehen gab; seitdem führt der älteste Sohn des engl. Königs stets den Titel »Prinz von W.«. Die Walliser empörten sich noch oft, so namentlich gegen König Heinrich IV. unter Owen Glendower, bis sie das Parlament unter Heinrich VIII. den Engländern [663] gleichstellte, worauf sich die oberen und mittleren Stände englisirten. W. schickt 29 Mitglieder in das Unterhaus.

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1857, Band 5, S. 663-664.
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