Zacharias, St.

[765] Zacharias, St., Papst 741–752; er fand fast den ganzen Ducatus von Rom im Besitze der Longobarden, brachte aber den König Luitprand durch kluge Unterhandlungen dahin, einen 20jähr. Frieden zu schließen u. Städte herauszugeben. Den Kaiser Konstantin Kopronymos ermahnte er 742 zur Wiederherstellung der Bilder und Zurückgabe von Kirchengütern. Sowohl Luitprand als später sein Nachfolger Rachis griffen das Exarchat an, jedesmal trieb aber Z. sie durch Unterhandlungen zurück, ein Beweis des großen Ansehens und der diplomatischen Gewandtheit dieses Papstes. Wichtiger war, daß er den Apostel der Deutschen (s. Bonifacius) zum ersten Erzbischof von Mainz und Primas von Deutschland machte; bekanntlich salbte Z. auch den fränkischen major domus Pipin den Kleinen zum König; daß er dies dem Merovinger Childerich III. gegenüber rechtmäßig thun konnte, folgert man einerseits aus dem Wahlrecht, welches in den germanischen Reichen für den Adel bestand, anderseits aus der Stellung, welche Pipin seit längerer Zeit thatsächlich bereits inne gehabt. Z. hinterließ 20 Briefe, deren Inhalt sich meist auf Bonifacius und die Kirche Deutschlands bezieht. Gedächtnißtag 15. März.

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1857, Band 5, S. 765.
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