Causalität

[114] Causalität (Ursächlichkeit) bezeichnet das Verhältnis von Ursache (s. d.) und Wirkung. Auf dem Begriffe der Causalität beruht die gesamte Naturwissenschaft. Auf dem Begriffe der Causalität beruht ferner auch eins der Assoziationsgesetze der Ideen. Die Gültigkeit dieses Begriffes hat David Hume (1711-1776) in seinem »Enquiry concerning Human Understanding« (London 1748) bestritten: Die kausale Verbindung der Tatsachen wird uns nach Hume weder durch Schlüsse a priori, noch durch Erfahrungen gegeben. Alle Causalitätsschlüsse beruhen vielmehr nur auf der Gewohnheit. Der Verstand wird, wenn sich ähnliche Fälle wiederholen, durch die Gewohnheit bestimmt, bei Erscheinung einer Begebenheit, diejenige, die sie regelmäßig begleitet, ebenfalls zu erwarten. Aber wir wissen nichts von dem inneren Band der sich begleitenden Begebenheiten. – Dem gegenüber hat Kant (1724-1804) in seiner Kr. d. r. V. die Apriorität der Causalität und der anderen Kategorien nachzuweisen versucht. Vgl. Ursache.

Quelle:
Kirchner, Friedrich / Michaëlis, Carl: Wörterbuch der Philosophischen Grundbegriffe. Leipzig 51907, S. 114.
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