Verdienst

[677] Verdienst bedeutet den Wert, den gewisse Handlungen entweder relativ, d.h. äußerlich, oder absolut, d.h. moralisch, haben. Das Verdienst ist also das Gute, das jemand in redlicher Absicht und ohne Rücksicht auf die äußeren Folgen leistet. Kant (1724-1804) unterscheidet saures und süßes Verdienst; jenes soll das Verdienst um andere Menschen sein, das mit Undank belohnt wird, dieses dasjenige, welches in der Beglückung anderer den Wohltäter selbst beglückt. – Verdienstlich nennt man diejenige gute Handlung, die jemand über die Forderung des Gesetzes hinaus tut. Eine bekannte philosophische Schrift »vom Verdienste« ist die von Thomas Abbt (1738-1766) im Jahre 1766 geschriebene.

Quelle:
Kirchner, Friedrich / Michaëlis, Carl: Wörterbuch der Philosophischen Grundbegriffe. Leipzig 51907, S. 677.
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