§. [291] 284.

Es mindert sich auch die Wirkung einer Gabe nicht in gleicher Progression mit dem materiellen Arzneigehalte der Verdünnungen zu homöopathischem Gebrauche. Acht Tropfen Tinctur von einem Arzneistoffe auf die Gabe wirken nicht viermal so viel im menschlichen Körper, als zwei Tropfen, sondern nur etwa doppelt so viel, als zwei[291] Tropfen auf die Gabe. So wird auch von einer Mischung Eines Tropfens Tinctur mit zehn Tropfen einer unarzneilichen Flüssigkeit, Ein Tropfen eingenommen, nicht eine zehn Mal grössere Wirkung thun, als ebenfalls Ein Tropfen einer noch zehn Mal dünnern Mischung, sondern nur etwa (kaum) eine doppelt stärkere Wirkung, und so weiter herab, nach demselben Gesetze – so dass ein Tropfen der tiefsten Verdünnung immer noch eine sehr beträchtliche Wirkung äussern muss und wirklich äussert145.


Quelle:
Samuel Hahnemann: Organon der Heilkunst. Dresden, Leipzig 51833, S. 291-292.
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