Artemisia

Artemisia.
Artemisia.

[108] Artemisia.

Artemisia, Trag. Ang. Matth.

Artemisia vulgaris major, C.B.

Artemisia rubra & alba, Tab.

Artemisia vulgaris, J.B.

Absinthium seu Artemisia officinarum, P. Tournef.

frantzösisch, Armoise.

teutsch, Beyfuß.

Ist ein Gewächs oder Kraut, dessen Stengel ohngefehr vier Schuh hoch wird, der ist ästig, hart und holtzig, gar schwerlich zu zerbrechen ein wenig rauch, insgemeine röthlicht, iedoch zuweilen auch weißgrünlicht. Sein Kraut oder Blätter sind zerschnitten wie der Wermuth ihre, rauch, obenher grünlicht, unten weißlicht, von starckem Geruch, und von süßlichten, etwas scharffen Geschmack. Die Blumen sind klein, stehen langs an den Stengeln, wie an der Wermuth, sind dabey rauch, weiß, und haben einigen Geruch. Die Wurtzel ist Fingerslang und dick, holtzig, um und um voll Zasern, eines süßlichten würtzhaftigen Geschmacks. Es wächset in den Gärten. Gemeiniglich wird es frantzösisch Herbe de S. Jean, auf teutsch, Johannes-Gürtel, genennet, dieweil die Bauersleute um Johannis sich mit demselben zu umgürten pflegen. Es führet viel Sal essentiale, und ziemlich starckes Oel, wenig Feuchtigkeit und Erde gnug bey sich.

Es reiniget, dienet zu Wunden und Schäden, eröffnet, ist gut wider die Mutterbeschwerung und stärcket: es treibet der Weiber Zeit: befördert die Geburt zusamt der Nachgeburt. Es reiniget auch die Mutter und stärcket dieselbe: dämpfet die Dünste: es wird innerlich und äusserlich gebrauchet.

Der Name dieses Gewächses kommt von des Königs Mausolus in Carien Gemahlin Artemisia her, als welche es in Brauch gebracht.

Quelle:
Lemery, Nicholas: Vollständiges Materialien-Lexicon. Leipzig, 1721., Sp. 108.
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