Carmin

[244] Carmin.

Carmin, ist eine fecula, oder ein gantz zartes Pulver, sehr schön, doch etwas dunckel roth und als wie Sat, das wird, vermittelst eines Wassers, darinne sie Chouan und Autour weichen lassen, aus der Conzenille zugerichtet.

Die Conzenille, welche sie zu dieser Arbeit brauchen, ist eine wilde Conzenillenart, die von Natur sich auf dem Indianischen Feigenbaume pflegt zu finden, ohne daß man sie darauf gesetzt, wie z.E. in Neu Spanien in der Landschaft Chiapa. Alleine, diese Conzenille, die von ihr selbsten wächst, die ist um ein gar grosses schlechter und geringer, als die andere, und darum auch nicht also theuer.

Der Carmin muß ein gantz unbegreifflich Pulver seyn, und eine hohe Farbe haben.

Er wird zum Mignaturmahlen gebraucht, wie auch die Tücher zu köstlichen Gemählden roth zu färben.

Quelle:
Lemery, Nicholas: Vollständiges Materialien-Lexicon. Leipzig, 1721., Sp. 244.
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