Cytisus

Cytisus.
Cytisus.

[390] Cytisus.

Cytisus scoparius vulgaris, Pit. Tournefort.

Genista angulosa trifolia, J. B.

Genista vulgaris trifolia, Raji Hist.

Genista minor, seu non aculeata, Lon.

Genista, Brunf. Dod. Ger.

Genista angulosa & scoparia, C. B.

Genista vulgaris & scoparia, Park.

frantzösisch, Citise.

Der teutsche Titel zu diesem Articul solte wol, von Rechtes wegen, Geisklee heissen, weil aber die Beschreibung desselben mit der Beschreibung der Genista und sonst durchgehends überein trifft, das Gewächse auch von den meisten Autoribus den Titel Genista hat erhalten, deshalben nennen wir es billig Ginst- oder Pfriemenkraut.

[390] Ist ein Strauch, der vier und fünff Schuhe hoch wird; seine Stengel sind dünne und holtzigt, treiben viel eckigte schwancke Reiser, die grün sind und mit Blättern besetzet, deren drey und drey auf einem Stiele stehen, spitzig sind und rauch. Seine Blüten sind schön, sehen als wie die an andern Hülsenfrüchten und gelb, gar selten weiß. Nach ihnen folgen gantz platte, breite Schoten, die sind schwartz und rauch, bestehen eine iede aus zwey Schalen, zwischen denen die platten, länglichten Samen liegen. Das gantze Gewächs hat einen starcken Geruch und bitteren Geschmack. Es wächst auf ungebauten Feldern, an bergichten und sandigen Orten, und ist gar sehr gemein. Zur Artzney wird die Blüte und der Samen gebrauchet: die führen viel Sal essentiale und Oel.

Sie eröffnen trefflich, sind gut für das Reissen in den Lenden, für den Stein, für die Verstopfung der Miltz, für die Wassersucht, für die Gicht, und für die Kröpfe. Im Frühjahre werden die Blühknospen vom Ginst gebrochen, bevor sie sich haben aufgethan, und mit Eßig und Saltz, auch wol mit Weinspiritus eingeleget: die sind dann gut das Blut auswerffen zu verstellen, wann sie gegessen werden.

Der Name dieses Gewächses soll von dem Namen einer Insel, die Cithisus geheissen, genommen worden seyn, alwo der Cytisus vor Zeiten häuffig wuchse.

Scoparius kommt á scopis, von Besen, dieweil man die Reiser dieses Cytisus zu Kehrbesen braucht.

Quelle:
Lemery, Nicholas: Vollständiges Materialien-Lexicon. Leipzig, 1721., Sp. 390-391.
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