Flos Constantinopolitanus

[461] Flos Constantinopolitanus.

Flos Constantinopolitanus, Dod. Lugd. miniatus, Eyst.

Flos Constantinopolitanus miniatus albus & varius, J.B. Raji Hist.

Lychnis hirsuta flore coccineo major, C.B. Pit. Tournef.

Lychnis Calcedonica, Tab. Ger. flore simplici miniato, Park.

Ocymoides peregr, Ges. Hort. vel

Flos Hierosolymitanus, aliis Creticus, vel croceus, Eid. Ap.

frantzösisch, Fleur de Costantinople.

teutsch, Jerusalemsblume.

Ist eine Gattung Lychnis, oder ein Gewächse, welches aus seiner Wurtzel einen Hauffen drey Schuhe hohe Stengel treibet, die sind rauch, dünne und ledig. Die Blätter sind länglicht, ziemlich breit, spitzig, und umgeben mit ihrem untern Theile den Stengel, sind dunckelgrün, rauch und rauh. Seine Blumen stehen als wie gar schöne Kronen und Umbellen auf den Stengeln, sind meistentheils scharlachfarbig, oder auch Zinnoberroth, bisweilen weiß u. fleischfarben, oder auch wol bunt, von lieblichen Geruch. Eine jede Blume bestehet insgemein aus fünff Blättern, die wie an den Nägelein geordnet sind, und meistentheils drey Spitzen, so bis auf die Helffte reichen, haben, und zusamt denen andern eine Krone machen. Wann die Blume vergangen, so folget ihr eine kleine, rauh und grüne Frucht, wie ein Cylinder geformiret, die beschliesset einen gantzen Hauffen Samen, welche schier rund und braunroth sind. Die Wurtzeln sind lang, dünn und zertheilet, eines etwas scharffen Geschmacks. Es wird in den Gärten gezeuget: zur Artzney aber hat es gar keinen Nutzen.

Es giebet noch eine Gattung dieser Blume, die von der vorigen nur darinn unterschieden, daß sie fast um die Helffte niedriger als jene ist. Sie wird genennet

Flos Constantinopolitanus minor, Dod. seu

Lychnis flore coccineo minor, C. B.

Der Name dieses Gewächses ist von derselben Stadt entstanden, von dar sie überbracht ist worden.

Quelle:
Lemery, Nicholas: Vollständiges Materialien-Lexicon. Leipzig, 1721., Sp. 461.
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