Orobus

[819] Orobus.

Orobus sylvaticus vernus, Ger. emac.

Orobus sylvaticus purpureus vernus, C.B. Pit. Tournef.

Arachus latifolius alter, Dod.

Orobus sylvestris siliqua erecta, Raji Hist.

Orobus sylvaticus purpureus major, Park.

Orobus Pannonicus primus, Clus. Pan.

Galega nemorosa verna, J.B.

frantzösisch, Orobe.

teutsch, Walderven, wilde Erven.

Ist ein Kraut, das einen Hauffen kleine, des Fusses lange Stengel treibet, die sich zur Erde neigen. Die Blätter sind länglicht, wie an der Parietaria, stehen Paar und Paar an einem Stiele, an dessen Ende sich ein Schwäntzlein findet. Die Blüten wachsen wie an einer Aehre, und sehen wie die an den Hülsenfrüchten, sehr schön purperfarbig oder blau, sitzen auf Kelchen, die sehr viel Spitzen haben. Wann dieselbigen vergangen sind, so kommen an ihrer Stelle dünne Schoten, die sind schier gäntzlich rund, schwartz und erhaben: jedwede bestehet aus zwey Schalen, welche die schier gantz ovalrunden Samen beschliessen, die viel dünner sind als wie die Wickenkörner und etwas bitter. Dieses Kraut wächst in dem Holze, im Felde und an bergichten und ungebauten Orten. Sein Samen wird gar oftermahls zu den pharmaceutischen compositionen erfordert, allein sie brauchen an Statt des Orobi den Samen von dem Ervo oder von den Wicken, weil sie viel dicker sind und völliger, auch grössere Kräfte haben, als wie die vom rechten Orobo.

[819] Der Samen von den wilden Erven reiniget, eröffnet und zertheilet.

Orobus kommt von ἐρέπτω, ecto, ich esse, und βοῦς, bos, Ochse, Rind, als ob es heissen solte, ein Kraut, welches das Rindvieh gerne frist; dieweil die Alten diesen Titel einem Kraute beygeleget, mit dem sie die Ochsen zu mästen pflegeten.

Quelle:
Lemery, Nicholas: Vollständiges Materialien-Lexicon. Leipzig, 1721., Sp. 819-820.
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