Pimpinella

[877] Pimpinella.

Pimpinella vulgaris sive minor, Park.

Pimpinella hortensis, Ger.

Pimpinella sanguiforba minor hirssuta, C.B. Pit. Tournef.

Sanguisorba minor, J. B.

frantzösisch, Pimprenelle.

teutsch, Bibernell, Pimpernell.

Ist ein Kraut, welches einen Hauffen Stengel treibet zu einen bis anderthalben Schuh hoch, die sind roth, eckigt und ästig. Die Blätter sind länglicht oder fast gantz rund, am Rande ausgezackt, stehen gleichsam Paar und Paar an einem schwancken, röthlichten und rauchen Stiele. Die Stengel tragen auf ihren Spitzen runde Köpfe, welche mit kleinen Blümlein, wie mit vierblätterigen Röslein besetzet sind, die purperfarbig sehen und in der Mitten einen Busch Stamina oder Fäslein haben. Wann die Blüten vergangen sind, so folgen viereckigte aschfarbige Früchte, darinnen einige zarte Samen zu befinden sind. Dieses Kraut hat einen lieblichen Geruch und Geschmack. Die Wurtzel ist lang und dünn, in einen Hauffen röthlichte Seitenwurtzeln zertheilet, zwischen welchen sich einige gewisse rothe Körner finden sollen, welche wilde Conzenille gennneet werden, und für die Färber dienen. Die Pimpernelle wächst auf den Bergen, in den Wiesen und auf den Viehtrifften: sie wird auch in den Küchengärten gebauet, dann sie ist in der Küche gar gebräuchlich. Sie führet viel Oel und Sal essentiale.

Sie trocknet, erfrischet, reiniget, dient zu den Wunden, ist gut zur Schwindsucht, zu den Flüssen auf der Brust, das Bluten zu stillen; wann es abgesotten gebrauchet oder äusserlich aufgelegt wird.

Pimpinella, quasi bipinella, dieweil die Blätter dieses Krautes Paar und Paar an einem Stiele bey einander stehen, als wie die an den Fichten.

Sanguisorba, weil sie das Blut verstellet.

Quelle:
Lemery, Nicholas: Vollständiges Materialien-Lexicon. Leipzig, 1721., Sp. 877.
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