Pimpinella

[140] Pimpinella, 1) (Pimpinelle, Bibernelle, P. L.), Pflanzengattung aus der Familie der Umbelliferae-Ammineae, 5. Kl. 2. Ordn. L.; Arten: P. anisum, s. Anis 1); P. magna, in Südeuropa, doch auch in Thüringen, in Wäldern u. Vorhölzern, in mehrern Varietäten als P. m. rubra, P. m. laciniata. Die aromatische, scharfschmeckende, gewürzhaft eigenthümlich riechende, ätherisches Öl u. Harz enthaltende, an Form u. Größe einer kleinen Möhre gleichende Wurzel, Radix pimpinellae albae majoris s. saxifragae magnae, war sonst officinell; P. saxifraga, überall in Deutschland, auf Bergen u. Hügeln, auch Ackerrändern; blüht von Julius bis October. Die jungen Blätter können als Salat verspeist werden; auch hängt man sie in kleinen Bündeln ins Bier, um es wohlschmeckend zu machen, u. verbessert sauern Wein damit. Die Wurzel davon (Pimpinellwurzel, Radix pimpinellae), eine lange, spindelförmige, außen bräunliche, innen weißliche, frische, durch ihren scharfen Geruch Niesen erregende, bitterlich scharf schmeckende Wurzel, ist officinell, sie wird angewandt gegen schleimiges Halsweh, Asthma, Heiserkeit. Mit Wasser od. Wein läßt sich ein Auszug daraus bereiten, welcher als Gurgelwasser dienlich ist; auch Thierärzte geben sie mit den Samen von Trigonella foenum graecum bei Husten der Pferde. Der damit abgezogene Branntwein erhält eine schöne blaue Farbe. Auch von ihr kommen mehre Varietäten vor, u.a. die von Wild als eigene Art angesehene P. s. nigra, größer, behaart, mit blau milchender Wurzel; sie war sonst ebenfalls officinell; 2) P. Tournef., gehört zu Sanguisorba L.; 3) P. Adans., gehört zu Poterium L.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 13. Altenburg 1861, S. 140.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika