Rhus seu Rhoe

[956] Rhus seu Rhoe.

Rhus, Matth. Ang.

Rhus folio ulmi, C.B. Pit. Tournef.

Sumach Arabum, Lon.

Rhoe culinaria, Dod.

Rhus coriaria, Eid.

Rhus obsoniorum, Adv. Lob.

Sumac, Bellon.

teutsch, Gerberbaum, Schlingbaum.

Ist ein Strauch, der jezuweilen als ein Baum hoch wird. Seine Blätter sind breit, am Rande ausgezackt und röthlicht. Die Blüten stehen als wie Träublein dran und sehen weiß. Eine jede ist ein kleines, vielblätteriges Röslein, nach welchem, wann es vergangen ist, eine platte, fast [956] ovalrunde, häutige und rothe Hülse folget, die einen Samen von eben dieser Figur in sich enthält, der einiger massen als wie eine Linse und röthlicht siehet. Der Gerberbaum wächst an steinigten Orten. Vor diesem wurde seine Frucht in der Küche, an statt des Saltzes gebrauchet und die Speisen damit zugerichtet, daher ihm auch der Titel Rhus culinaria sive obsoniorum ist gegeben worden. Die Gerber brauchen das Laub zum Leder bereiten, und dessentwegen heisset er Rhus coriaria. Zur Artzney werden Laub und Früchte gebraucht: sie führen viel sal essentiale und Oel.

Sie halten gar starck an, dienen zur rothen Ruhr, zum Blutfluß und der goldenen Ader, stopfen den Samenfluß: sie werden abgesotten, oder als ein Pulver gebrauchet.

Rhus kommt von ῥοῦς, weil sie ῥοῦς, den Bauch- und Blutfluß stillen.

Quelle:
Lemery, Nicholas: Vollständiges Materialien-Lexicon. Leipzig, 1721., Sp. 956-957.
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