[Ein einig Kuß soll meiner Pein]

[286] Ein einig Kuß soll meiner Pein/

Soll meiner Treue Zahlung seyn?

Du weist ja/ daß der Kuß besiegelt das Versprechen

Der zugesagten Gunst/ daß Liebe durch diß Pfand

Ein stilles Jawort auff die Lippen drückt.

Bist du gesinnt dein Wort/ der Freundschafft Recht/ zu brechen?

Ein Kuß und tausend noch thun schlechten Widerstand:

Wo nicht? wie aus den treuen Augen blickt/

Was schadet dirs/ wenn mir zu gutt

Dein Mund noch mehr Versichrung thut?


Quelle:
Hans Aßmann von Abschatz: Poetische Übersetzungen und Gedichte. Bern 1970, 1, S. 286.
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