[Nachdem/ Melinde/ dir mein Seufftzen kund gemacht]

[263] Nachdem/ Melinde/ dir mein Seufftzen kund gemacht

Ein Theil der herben Schmertzen/[263]

Darein mich deine Zier und meine Liebe bracht/

Und du noch thränen siehst der Augen dunckle Kertzen/

So dencke/ daß noch mehr verborgen ist im Hertzen.

Die Seufftzer haben dir alleine kund gethan/

Wie Lieb und Furcht mich plagen:

Wilt du nicht für bekandt diß Zeugnis nehmen an/

Die Thränen werden dir in ihrer Sprache sagen/

Daß deine Grausamkeit mich wird zu Grabe tragen.


Quelle:
Hans Aßmann von Abschatz: Poetische Übersetzungen und Gedichte. Bern 1970, 1, S. 263-264.
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