Keine veracht/ Nach einer getracht

[274] Climen ist hurtig und geschickt/

Mit Gold und Schnee kan Iris prangen/

Belisens Rede macht entzückt/

Amenens Zier hält viel gefangen/

Bey wem kan sich mit Blick und Lachen

Nicht angenehm die Fillis machen?


Ich stehe zu/ daß solcher Schein

Mir öffters in die Augen stralet;

Doch bleibt mein treues Hertze rein/

Darein ein ander Bild gemahlet/

Und dannenher kan ich erkennen/

Was mich für edle Flammen brennen.


Nicht hofft/ o Wunder unsrer Zeit!

Mein Hertze wider zu erheben/

Ein ander/ welcher noch befreyt/

Wird euch das Seine willig geben.

Ihr werd't aus meiner Treu erkennen/

Was mich vor edle Flammen brennen.

Quelle:
Hans Aßmann von Abschatz: Poetische Übersetzungen und Gedichte. Bern 1970, 1, S. 274.
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