3.

Vor der Schlacht

[119] Auf! Die Schwerter hell heraus!

Und die Herzen froh gehoben!

Noch steht Gottes Himmelshaus,

Noch schwebt Gottes Rechte oben,

Noch hält Gott das Weltgericht.

Gott ist unsre Zuversicht.


Laßt die Fahnen lustig wehn!

Laßt die Trommeln mutig klingen!

Gott der Herr wird mit uns stehn

Und den Blitz der Rache schwingen,

Gott verläßt die Guten nicht.

Gott ist unsre Zuversicht.


Tobe nur, du Höllenheer!

Wütet, mordet nur, Tyrannen!

Gott verweht wie Sand am Meer

Lug und Trug und Schande dannen.

Gott bestraft den Bösewicht.

Gott ist unsre Zuversicht.


Auf! Mit Gott zum Heldenstreit!

Auf für Freiheit, Recht und Ehre,

Daß sich deutsche Redlichkeit,

Daß sich deutsche Treue mehre!

Gott, der Tyrannei zerbricht,

Gott ist unsre Zuversicht.


Klingt denn, Trommeln! Fahnen weht!

Herzen weht in lichten Flammen!

Für der Freiheit Majestät,

Für das Vaterland zusammen!

Frisch hinein, und zaget nicht!

Gott ist unsre Zuversicht.

Quelle:
Ernst Moritz Arndt: Werke. Teil 1: Gedichte, Berlin u.a. 1912, S. 119.
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