Schlachtlied

[239] Weckherlin S. 244. Phil. von Sittewald II. Th. S. 574.


Frisch auf, ihr tapfere Soldaten!

Ihr, die ihr noch mit teutschem Blut,

Ihr, die ihr noch mit frühem Muth

Belebet, suchet große Thaten.


Ihr Landsleut, ihr Landsknecht, frisch auf!

Das Land, die Freiheit sich verlieret,

Wo ihr nicht muthig schlaget drauf,

Und überwindend triumphiret.


Der ist ein Teutscher wolgeboren,

Der von Betrug und Falschheit frey,

Hat voll der Redlichkeit und Treu,

Nicht Glauben, nicht Freiheit verloren.


Ha, fallet in sie, ihre Fahnen

Zittern aus Furcht, sie trennen sich,

Ihr böse Sach hält nicht den Stich,

Drum zu der Flucht sie sich schon mahnen.


Groß ist ihr Heer, bös ihr Gewissen,

Groß ist ihr Zeug, klein ist ihr Glaub,

Frisch auf! Sie zittern wie das Laub,

Und wären gern schon ausgerissen.[239]


Quelle:
Achim von Arnim und Clemens Brentano: Des Knaben Wunderhorn. Band 1, Stuttgart u.a. 1979, S. 239-240.
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