Der Churmainzer Kriegslied

[21] Aus dem Revolutionskriege.


Auf einem schönen grünen Rasen,

Da ließ Albin zur Mahlzeit blasen,

Als ein General und Feldmarschall;

Sie rühren die Trommeln und schlagen den Lärmen,

Und lassen die feurigen Bomben schon schwärmen,

Die blutige Mahlzeit geht schon an.


Laß Pauken und Trompeten schallen,

Laß alle Kanonen auf einmal knallen,

Auf daß sich empört die ganze Welt.

Laß Bomben und Haubizen blitzen,

Die Festung Mainz, die muß schon schwitzen,

Bis das Feuer das Kostheim verzehrt.


Gerechter Gott! sechs Jahr verflossen,

Haben wir Churmainzer viel Blut vergossen,

Und ist zu hoffen noch keine Ruh.

Herr Albini hat Grimmen und Zorn,

Er saß zu Pferd mit Stieflen und Sporn:

Schießt und haut und stecht nun todt.


O ihr Grenadiere! zum Aufmarschieren,

Mit blutigen Fahnen zum Abmarschieren,

Auf diesen stolzen Franken los!

Frisch gewagt, ist halb gewonnen,

Nicht verzagt, es wird schon kommen,

Wenn's Churmainz gehören soll.[21]


O ihr Churmainzer all zusammen,

Zu Pferd, zu Fuß in Gottes Namen,

Ergreift den Feind nur herzhaft an,

Gott der Herr wird uns beschützen,

Seinen Schutz und Seegen schicken,

General Albini führt uns an.


Quelle:
Achim von Arnim und Clemens Brentano: Des Knaben Wunderhorn. Band 2, Stuttgart u.a. 1979, S. 21-22.
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