Don Juan

[67] Vergl. Büschings und von der Hagens Sammlung.


Ich hatt nun mei Trutschel

Ins Herz nei geschlosse,

Sie hat mir geschworen,

Sie wöll mich net losse,

Da reit mir der Teufel

Den Schulzen sei Hans,

Der führt sie zum Tanz.


So gehts wenn die Mädcher

Zum Tanzboden gehn,[67]

Da muß man bald immer

In Sorgen bey stehn,

Daß sie sich verliebe

In andere Knecht,

So Mädcher sind schlecht.


Es schmeckt mir kein Essen,

Es schmeckt mir kein Trinke,

Und wenn ich soll arbeit,

So möcht ich versinke;

Kurz wenn ich mei Trutschel

Net bald wieder seh,

So muß ich vergeh.


Und wenn ich gestorbe,

Ich lat mich begrabe,

Und lat mer vom Schriner

Zwey Bretcher abschabe,

Und lat mer zwey firige Herzer druf mahle.

Ich kann sie bezahle.


Und lat mer anstimme

Die Sterbegesänge:

»Da leit nu der Esel

Die quer und die länge,

Der allzeit gesteckt hat in Liebesaffäre,

Zu Erde muß wern.«[68]


Quelle:
Achim von Arnim und Clemens Brentano: Des Knaben Wunderhorn. Band 3, Stuttgart u.a. 1979, S. 67-69.
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