Sonnenblicke

[148] Mündlich.


Der Sommer und der Sonnenschein,

Ganz lieblich mir das Herze mein

Erquicken und erfreuen;

Daß ich mit Lust im grünen Gras

Mag springen an dem Reihen.


Des lacht die Allerliebste mein,

Wollt Gott, ich sollt heut bei ihr seyn,

In Züchten und in Ehren;

Das wär meins Herzens größte Freud,

Darauf darf ich wohl schwören.


Demselben wackren Mägdelein,

Schickt neulich ich ein Kränzelein,

Mit rothem Gold umwunden;

Dabei sie mein gedenken sollt,

Zu hunderttausend Stunden.


Ich ritt durch einen grünen Wald,

Da sangen die Vöglein wohlgestalt,

Frau Nachtigall mit ihnen;

Nun singt ihr klein Waldvögelein,

Um meines Buhlen willen.[148]

Quelle:
Achim von Arnim und Clemens Brentano: Des Knaben Wunderhorn. Band 3, Stuttgart u.a. 1979, S. 148-149.
Lizenz:
Kategorien:
Ausgewählte Ausgaben von
Des Knaben Wunderhorn
Ludwig Achim's von Arnim sämtliche Werke: Band XVII. Des Knaben Wunderhorn. Alte deutsche Lieder, gesammelt von L. A. v. Arnim und Clemens Brentano. Band 3
Sämmtliche Werke, Neue Ausgabe. Herausgegeben von Bettina von Arnim und Wilhelm Grimm. Band 06: Des Knaben Wunderhorn I und II. - Reprint der Ausgabe von 1857
Des Knaben Wunderhorn Band 2
Des Knaben Wunderhorn. Alte deutsche Lieder, gesammelt von L.A.v. Arnim und Cl. Brentano. Neu bearbeitet von Anton Birlinger und Wilhelm Crecelius; ... in Holz geschnitten von C.G. Specht: Band. 1
Ludwig Achim's Von Arnim Sämmtliche Werke: Des Knaben Wunderhorn. T. 3 (German Edition)