374. Dorf Dresenow.

[283] An der südwestlichen Seite des Plauer Sees, wo der Gehlsbach in den Plauer See hineinfließt, lag vor dem dreißigjährigen Kriege, so erzählt die Sage, das Dorf Dresenow in einem reizenden Thale, rings von hohen, schattigen Eichen und Buchen umgeben. Als zur Zeit des dreißigjährigen Krieges räuberische Horden durch Meklenburg streiften, in jener Gegend schon alle Dörfer vernichtet hatten und schon weiter ziehen wollten, vernahmen sie durch das dichte Laubholz ein Hahnengeschrei. Eiligst gingen sie auf jene Gegend los, fanden das Dorf und zerstörten es von Grund aus. Neben jener Dorfstelle liegt jetzt noch die Dresenower Mühle.


Stud. W. Schulz aus Barkow.

Quelle:
Karl Bartsch: Sagen, Märchen und Gebräuche aus Meklenburg 1–2. Band 1, Wien 1879/80, S. 283-284.
Lizenz:
Kategorien: