160. Schwarzer Hund in den Lalchower Tannen.

[135] Auf der Chaussée von Plau nach Lübz kommt man durch ein kleines Tannenholz, Lalchower Tannen genannt, au dessen einer Seite die Elde vorbeifließt. Hier hat sich einmal ein Förster ertränkt und wandelt seitdem in Gestalt eines schwarzen Hundes im Gehölz umher. Eines Sonnabend Abends ging ein Zimmermann aus Barkow, als es schon dunkel geworden, nach Plau, um Einkäufe zu machen. Bei den Tannen gesellte sich ihm ein schwarzer Hund und sah ihn mit funkelnden Augen an. Der Zimmermann betrachtete ihn eine Zeit lang schweigend; dann nahm er seinen tüchtigen Handstock und schlug damit nach dem Hunde. Aber auch jetzt wich er nicht von ihm, sondern verwandelte sich in eine lange schwarze Gestalt, die ihn im Kreise umschwebte. Da bekam der Zimmermann Angst und lief, ohne sich umzusehen, davon.


W. Schulz aus Barkow.

Quelle:
Karl Bartsch: Sagen, Märchen und Gebräuche aus Meklenburg 1–2. Band 1, Wien 1879/80, S. 135.
Lizenz:
Kategorien: