2.

[276] Einst hütete am Buchenberge ein Schäfer. Um die Mittagszeit kam ein wunderschönes Mädchen aus dem Berge und bat ihn, sie eine Stunde lang auf den Schultern um den Berg zu tragen, so daß sie die Erde nicht berühre; es solle sein Schaden nicht sein. Sie sei nämlich verwünscht und er dazu bestimmt, sie zu erlösen. Es würden jedoch viele Schlangen, Frösche und anderes Gethier ihn umringen, auch an ihm emporkriechen, er solle sich aber nicht fürchten. Der Schäfer verweigerte das Ansuchen; da sah ihn das Mädchen unendlich traurig an und war verschwunden.

Quelle:
Karl Bartsch: Sagen, Märchen und Gebräuche aus Meklenburg 1–2. Band 1, Wien 1879/80, S. 276.
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