39. Der Stein bei Tramm.

[30] Auf der Feldmark zu Tramm liegt ein ziemlich großer Stein, in dem sich eine Rinne befindet, so daß es aussieht, als wäre ein Strick um denselben befestigt gewesen und hätte in den Stein eingeschnitten.

Auf einem Berge nicht weit von Bahlenhüschen haben einst Riesen gewohnt und diesen Stein, nachdem sie einen Strick darum gewunden, nach dem Kirchthurm zu Kladrum schleudern wollen. Sie haben aber ihr Ziel verfehlt und so ist er auf dem Trammer Felde niedergefallen.

Ein Förster von Bahlenhüschen hat den Stein einst nach seinem Hause bringen lassen, um ihn zu benutzen; aber er hat Tag und Nacht keine Ruhe gehabt, bis er ihn wieder an seinen Ort schaffen ließ.


Von einem Seminaristen aus Crivitz.

Quelle:
Karl Bartsch: Sagen, Märchen und Gebräuche aus Meklenburg 1–2. Band 1, Wien 1879/80, S. 30.
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