49. Der Riesenstein bei Flotow.

[34] Als in Meklenburg noch Riesen lebten, aber schon das Christenthum vorgedrungen war und in Groß-Flotow bereits eine Kirche stand, da hat einmal ein Riese, der letzte in jener Gegend, zürnend über den Sieg des Christengottes, einen gewaltig großen Stein nach dem Kirchthurme von Groß-Flotow werfen und ihn zerschmettern wollen. Der Stein fiel aber nicht in dem berechneten Bogen, sondern senkrecht zur Erde nieder neben einer Eiche, statt den Thurm zu treffen. Er liegt noch am Wege und man kann die Spuren der Riesenhand daran erkennen.


Fräulein W. Zimmermann in Neustrelitz; vgl. Niederh. 2, 172, 176; Müllenhoff; Nr. 109 NS. 361, 362.

Quelle:
Karl Bartsch: Sagen, Märchen und Gebräuche aus Meklenburg 1–2. Band 1, Wien 1879/80, S. 34.
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