63. Der Zwerg auf dem Benziner Felde.

[45] Eines Abends kehrte ein Mann, der in Benzin wohnte, aus dem etwa eine halbe Stunde entfernten Dorfe Brook nach Hause zurück. Um rascher vorwärts zu kommen, verließ er den Landweg und ging quer über Feld. Als er in die Benziner Berge kam, gesellte sich zu ihm ein Zwerg, der eine brennende Laterne in der Hand hielt. Nachdem sie eine zeitlang schweigend zusammen gegangen, kamen sie an einen Berg, aus dem ein Geruch wie von Kartoffelkuchen kam. Jetzt öffnete sich eine Thür und der Zwerg forderte den Mann auf, einzutreten. Dieser aber, erschrocken, hörte nicht auf die Einladung, sondern beschleunigte seine Schritte. Der Zwerg, unruhig, begleitete ihn noch eine kleine Strecke mit der Laterne und war dann plötzlich verschwunden. Der Mann verirrte sich im Dunkel und erreichte erst am Morgen sein Dorf. Der Berg heißt noch der Kartoffelkuchenberg.


Stud. W. Schulz aus Barkow.

Quelle:
Karl Bartsch: Sagen, Märchen und Gebräuche aus Meklenburg 1–2. Band 1, Wien 1879/80, S. 45.
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