1227.

[236] In der Neujahrsnacht (am Silvesterabend) setzen sich die Knechte und Mägde1 in der Stube auf den Fußboden2 und werfen rücklings über den Kopf einen Holzpantoffel oder Schuh3. Kommt derselbe mit der Spitze nach der Thür hin zu stehen, so[236] müssen sie im nächsten Jahre das Haus verlassen; steht er dagegen ins Zimmer hinein, so bleiben sie noch ein Jahr im Hause.


Allgemein. Vgl. Engelien Nr. 48.

1

Oder: die Hausgenossen überhaupt. (Aus Röbel. Küster Schröder in Sietow.)

2

Oder: sie stellen sich in die Thür, so daß sie ihr den Rücken kehren. (Aus Parchim. Holldorf.) – Die Mädchen setzen sich bei offener Stubenthür auf die Erde mit dem Rücken nach der Thür. (Brütz. Pastor Bassewitz.)

3

Oder: ein Paar Pantoffel. (Mummendorf. Timmermann.) – Der Holzpantoffel wird dreimal geworfen. (Küster Schwartz in Bellin.) – Er muß vom rechten Fuße sein. (Gadebusch. Thiessenhusen.)

Quelle:
Karl Bartsch: Sagen, Märchen und Gebräuche aus Meklenburg 1–2. Band 2, Wien 1879/80, S. 236-237.
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