[328] STRUENSEE allein.
Fahr' hin, du Stolzer! Jetzt vergelt ich dir
Verachtung mit Verachtung; hat er nicht
Gewagt, selbst ihren Namen – ihren Namen?
Das Gesicht mit beiden Händen bedeckend.
Unglücklicher, verrathen hast du dich!
Schlug nicht mein Blut, als er den Namen nannte,
Wie ein unsel'ger Gläub'ger an mein Herz,
Und pochte mahnend aus dem tiefen Schlummer
Das gräßliche Geheimniß wach?
O, mir war's nie gegeben, still und heimlich
Des Busens off'ne Regung zu verschließen.
Frei lag mein Herz vor Allen da, und jetzt,
Da es die feige Qual den Blicken Aller
Verbergen soll, – verräth sich's selbst und haucht
Mit Purpurschrift auf die entsetzte Stirn
Vor Feindes Blick ein tödtliches Geständniß.
Er sinkt in einen Sessel und bleibt einige Augenblicke in Gedanken versunken. Nach kurzer Pause öffnen sich die Thüren, der Pfarrer Struensee tritt ein, den Sohn schweigend betrachtend. Er tritt näher.